Bei der Belichtungsmessung haben wir imme wieder
mit unter oder Überbelichtungen zu kämpfen, obwohl alles
so eingestellt war, wie es der Belichtungsmesser es angezeigt hat.
Doch woran liegt das?
Der Belichtungsmesser kann
nicht wissen, welcher Art das Motiv ist, das wir gerade fotografieren
wollen. Deshalb misst er die komplette Bildfläche und gibt einen
Belichtungswert, der einem mittleren Grau entspricht. In vielen Fällen
führt das zu einem brauchbaren ergebnis, weil oft helle und dunkle
stellen zu gleichen Teilen im Bild vertreten sind.
Sind im Bild jedoch vorwiegend helle Bildtöne
vorhanden wie in einer Schneelandschaft, so wird das Bild auf mittleres
Grau belichtet und damit viel zu dunkel, denn der Schnee soll weiß
werden und nicht grau.
Genauso verhält es sich mit vorwiegend dunklen Motiven, wie dem
dunklen Hund auf dunklem Asphalt. Er wird auf mittleres Grau belichtet
und wird so zu hell.
Also gilt:
- Helle Motive überbelichten
- Dunkle Motive unterbelichten
Bei Schnee zeigen sich gute Ergebnisse, wenn
man mindestens eine Blende überbelichtet. Ist nur Schnee und
Himmer im Bild zu sehen und keine dunkleren Flächen, so sollte
mindestens zwei Blenden Überbelichtet werden.
Die Unterbelichtung sollte
vorsichtiger angegangen werden: eine geringe Unterbelichtung macht
dem Negativfilm nicht viel aus. Unterbelichtet Schattenbereiche jedoch
verlieren schnell an Zeichnung, die nicht ersetzbar ist. Deshalb sollte
bei dunklen Motiven nicht mehr als eine Blende unterbelichtet werden.
Die Messmethoden:
Viele Kameras bieten verschieden Belichtungsmeßvarianten
an. Dabei gibt es drei Hauptgruppen:
Die Integralmessung nimmt
einen Durchschnittswert, der auf die ganze Bildfläche gerechnet
wird, also werden alle Helligkeitsbereiche im Sucher berücksichtigt.
Die Selektiv- oder Spotmessung misst nur einen kleinen Bereich in
der Mitte des Suchers, was Erfahrung und Kenntnis voraussetzt. Das
Motivdetaill, das sich in dem Kreis befindet wird als mittleres Grau
belichtet, also muß es auch etwa ein Motiv sein, welches etwa im mittleren
Helligkeitsbereich liegt. Auch darf man vor lauter Messen nicht die
Bildgestaltung vergessen, denn nicht jedes Motiv, das man anmisst,
soll sich später in der Bildmitte befinden. Der Belichtungswert
muß gespeichert werden, dann kann man den richtigen Bildausschnitt
finden.
Die Mehrfeldmessung ist in modernen Kameras weit
verbreitet, wobei ein Computer viele einzelne Bildfelder vergleicht.
Eine in vielen Fällen zuverlässige Automatik, die jedoch
in Extremfällen auch versagt.
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Selektivmessfeld
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Integralmessfeld
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