Die Kamera
In diesem Kurs beschäftigen
wir uns mit Spiegelreflexkameras. Eine Spiegelreflexkamera ist dadurch
gekennzeichnet, daß man durch das gleiche Loch das Bild betrachtet
(Sucher), durch das man auch fotografiert (den Film belichtet).
Im Gegensatz dazu gibt es auch Sucherkameras, bei denen durch ein
zweites optisches - meist schlechteres - System geschaut wird, was
bedingt, daß man nicht das gleiche sieht, wie der Film.
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Sucherkamera
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In Spiegelreflexkameras wird das Licht,
welches durch das Objektiv fällt, kurz vor dem Film über
einen im 45 Winkel stehenden Spiegel auf eine Mattscheibe projiziert.
Über der Mattscheibe sitzt ein Prisma, welches das seitenverkehrte
Bild umdreht und über ein Linsensystem die Betrachtung der Mattscheibe
aus kurzer Distanz erlaubt. Kurz vor dem Belichtungsvorgang wird dieser
Umlenkspiegel nach oben geschwenkt, so daß das Licht auf den
Film treffen kann.
Nach der Belichtung schwenkt der Spiegel sofort wieder herab und gibt
den Suchereinblick wieder frei. Diese Mechanik bedingt, daß
während der Belichtung der Fotograf nicht mehr beobachten kann,
wie sich sein Motiv verhält. Jede Veränderung muß
im Voraus abgeschätzt werden.
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Spiegelreflexkamera
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Die wichtigsten
Komponenten der Spiegelreflexkamera
Das Kameragehäuse
(oder der Kamerabody) ist bei der Spiegelreflexkamera
das Grundgerät, auf das sich das Kamerasystem aufbaut. Es nimmt
vorne das Objektiv auf, enthält den Sucher, die Filmführung,
den Verschluß, den Auslöser und den Transport.
Das
Objektiv
entspricht einer Nachahmung des menschlichen Auges
und ermöglicht es, ein Bild auf den Film zu projizieren. Es
hat die Funktion, einen bestimmten Bildwinkel zu erfassen, die Schärfe
auf eine bestimmte Distanz zu legen und mit der Blende die Helligkeit
und die Tiefenschärfe zu regulieren. Ein wesentlicher Vorteil
von Spiegelreflexkameras ist es, das die Objektive ausgetauscht
werden.
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Blendenring 
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 Schärfering
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Bajonet-Anschluß
(Verbindung
zur Kamera) |
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Frontlinse
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Der Sucher
Der Sucher, so banal es auch klingen mag,
dient dazu, exakt zu sehen, was später auf den Film belichtet
wird. Die Qualität des Suchers spielt bei der Gestaltung
die wichtigste Rolle, weil darin sowohl Schärfe, Tiefenschärfe
als auch Bildausschnitt und Motiv beurteilt werden.
Außerdem zeigt der Sucher in Modernen Kameras viele Informationen
über Belichtungszeit, Schärfe, Blitzbereitschaft, Über-
und Unterbelichtung etc.
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Kleinbild Spiegelreflex-Sucher
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Der Verschluß
hat die Aufgabe, den Film für einen
sehr präzise definierten Zeitraum dem Licht aus dem Objektiv
auszusetzen. Dies wird erreicht, indem der Film durch Metallamellen
verdeckt sind, die beim Auslösen den Film freigeben. Zunächst
öffnet der 1. "Verschlußvorhang" das Filmfenster,
dann schließt der 2. Verschlußvorhang es wieder. Bei
Belichtungszeiten von einer 1/8000 sec. folgen sich die Verschlußvorhänge
in so geringem Abstand, daß nur noch ein feiner Spalt über
das Filmfenster fährt.
Ganz wichtig!
Egal von welcher Seite her:
NIEMALS DEN VERSCHLUSS
BERÜHREN!!!
Der Filmtransport - je nach Kameramodell - kann manuell oder motorisiert
erfolgen. Dementsprechend hat die Kamera entweder an der rechten
Oberseite einen Aufzugshebel, an der Kameraunterseite einen ansetzbaren
Motor oder einen integrierten Motor.
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Der Schlitzverschluß einer
Kamera bei einer
langen und einer kurzen Verschlußzeit.
eine
Sekunde |
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öffnen |
offen |
schließen |
zu |
1/8000
sekunde |
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öffnen |
offen |
schließen |
zu |
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